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LFV-Broschüre "Fischotter in Bayern"

In der jüngst erschienen Fachbroschüre "Fischotter in Bayern - ein Rückkehrer mit Problemen" des Landesfischereiverbands Bayern wird ein umfassendes und aktuelles Bild des Wasserräubers gezeichnet.

 

Von der Biologie, über den Fischotternachweis und dessen aktueller Verbreitung, die daraus resultierenden Probleme für Fließgewässer und die Teichgebiete bis hin zum Management dieser Art - es gibt wohl kein Thema, das nicht wissenschaftlich fundiert dargelegt wird. 

 

 

Einige Zitate aus der Broschüre:

 

"Für viele Fischarten ist diese Entwicklung äußerst kritisch, denn mit dem Anwachsen der Otterbestände steigen neben den dramatischen Schäden in der Teichwirtschaft die Zielkonflikte im Artenschutz auch in den freien Gewässern. Betroffen sind viele Arten, die bereits auf der Roten Liste stehen, und es stellt sich die Frage: Ist der Fischotter mehr wert als Huchen, Moorfrosch oder Pfeilschwanzkrebs?" (Seite 5)

 

"Fischotter sind in der Lage, große Fische, wie diesen Lachs oder auch große Huchen, am Laichplatz abzupassen und zu töten. Bei den Huchenbeständen in Österreich und in Bayern z. B. am Schwarzen Regen sind bereits dramatische Bestandseinbrüche zu verzeichnen." (S. 10)

 

"Die ottersichere Einzäunung aller bayerischen Teiche würde schätzungsweise 500 Millionen Euro kosten – ist aber aus technischen und artenschutzrechtlichen Gründen gar nicht flächendeckend möglich." (S. 5)

"Als auch ein Elektrozaun nicht gegen den Fischotter half, blieb die Familie auf Investitionen von fast 40.000 Euro sitzen." (S. 36)

 

"Ein einzelner Otter frisst somit im Jahr mindestens 400 bis 500 Kilogramm Nahrung, die zu etwa 95 Prozent aus Fisch besteht. Allerdings fängt er wesentlich mehr Fisch, als er frisst; die sogenannte Nahrungsverschwendung ist in dieser Berechnung nicht enthalten. Zu solchen Schäden kommt es, wenn Fischotter mehr fangen, als sie fressen können, das ist vielfach dokumentiert. Dann werden oftmals nur die Eingeweide der erbeuteten Fische gefressen und der Rest übrig gelassen." (S. 11)

 

 

Wenn bereits diese Ausschnitte Fragezeichen bei Ihnen hervorgerufen haben, empfehle ich von ganzem Herzen die Lektüre dieser Broschüre. Dass der Einzelarten-bezogene Naturschutz in komplexen Ökosystemen nicht ohne negative Folgen bleiben kann, sollte dann jedem und jeder klar sein.

 

Ich wünsche viele Erkenntnisse beim Lesen!

Lena Bächer

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